Perth

Am Ende der Welt – aber oho!

Auf der Fahrt vom Flughafen ins Zentrum dachte ich mir, wenn da überall eine solche Leere herrscht, dann gute Nacht die nächsten paar Tage. Aber dann fiel mir ein, dass es ja Sonntag war. Als ich dann an der Hay Street im Zentrum ausstieg, gefiel es mir schon besser. Viele Menschen, geöffnete Geschäfte und viele Strassencafes etc.. Und auf der Forrest Place, dem grössten und wichtigsten Platz der Innenstadt, eine grosse Menschenversammlung, aufgestellte Stimmung, Musik, ein Tanzwettbewerb.P1040042 P1040078

Am Tag danach hinauf in den Kings Park. Hier gibt es einen wunderschön angelegten, riesigen Botanischen Garten. Man hat hier eine schöne Aussicht auf Perth.P1040164 P1040165P1040157Kriegsdenkmäler gibt es hier, und natürlich darf die gute Queen Viktoria auch nicht fehlen.P1040154In den Strassen ducken sich viktorianische Gebäude und Kirchen zwischen Stahl- und Glastürmen. Und an vielen Ecken und kleinen Plätzen gibt es Skulpturen, zum Beispiel eine überlebensgrosse Käguruhgruppe.P1040243P1040135

P1040216Zur Millenniumsfeier wurde am Swan River, hinter der Anlegestelle der diversen Fähren und Ausflugsboote, der „Glocken“- und Aussichtsturm Swan Bells errichtet.P1040220 P1040226 P1040237

Von hier oben hat man gute Aussicht auf alle Seiten. Im Moment (und für längere Zeit) gibt es auf der westlichen Seite des Turms riesige Baustellen.P1040229 - Kopie P1040231 - Kopie P1040238 - Kopie

Unter den vielen, besonders schönen Gebäuden sticht His Majesty’s Theatre hervor (1904), Sitz des westaustralischen Ballets und der Oper.P1040176 P1040178

Zwischen den Wolkenkratzern und modernen Bauten gibt es immer wieder ganze Zeilen alter Kolonialbauten.P1040179x P1040181 P1040185

Die Hay Street (an der liegt mein Hotel) und die Murray Street Mall sowie der Forrest Place sind belebte Fussgängerzonen. Am westlichen Ende dieses wichtigsten Platzes steht das gigantische General Post Office. Wenn man allerdings hineingeht, findet man gerade mal eine kleine Halle mit etwa einem halben Dutzend Schalter, an denen nicht nur Post entgegengenommen wird, sondern allerlei andere Dinge verkauft werden – wie in den Posträumen in der Schweiz.P1040199 P1040207P1040209 P1040190 P1040192

P1040263Leider spielt das Wetter nicht mit. Es ist schwül, regnerisch, windig; man schwitzt und friert wieder, weiss nicht, was man anziehen soll. So habe ich mir denn auch eine rechte Erkältung geholt. Erst am letzten Tag gab es am Morgen etwas Sonne (die farbigen Aufnahmen, die ich noch eingefügt habe).

Aber der Abstecher in diese abgelegenste Stadt Australiens (die nächste Grossstadt Adelaide ist 2800 km entfernt) hat sich gelohnt. Es ist eine Boom-Stadt, die 1.7 Millionen Einwohner zählt, aber dauernd wächst. Grund ist der Bergbau-Boom in Westaustralien. – Sie wird übrigens zu den zehn lebenswertesten Städten der Welt gezählt. Es sind die vielen Grünanlagen, die Einkaufs- und Vergnügungsmöglichkeiten, die schönen Strände in der Nähe, aber auch eine fantastische Kulturszene, die dazu beitragen. Da müsste man mal zu wärmeren Zeiten herkommen.P1040184

Der nächste Bericht: aus Indonesien …

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Melbourne

Leider nur ein Tag – Fehlplanung!

Die Fahrt von Sydney nach Melbourne war wieder so ein Bus-Marathon. 14 Stunden. Mit der Bahn war nichts. Alle Plätze im Express Passenger Train (kurz „XPT“), einem Hochgeschwindigkeitszug, waren ausgebucht. Also in den sauren Apfel beissen. Ankunft am Ziel um 11 Uhr nachts.

Die Fahrt durch New South Wales war interessant. Aber irgendwann wurde mit die ewig ähnliche Landschaft etwas langweilig. Sie ist wunderschön, mit ihren sanften Hügeln und weiten Ebenen, Eukalyptuswäldern und riesigen Weideplätzen mit Schaf- und Rinderherden darauf.P1030919 P1030871Die Route verlief über die Hauptstadt Canberra. Als wir in Albury den Bundesstaat Victoria erreichten, war es bereits tiefste Nacht. Es war wirklich sackdunkel, fast keine Zeichen menschlichen Lebens, selten mal eine trübe Funzel weit weg. Oder alle paar Minuten mal die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Autos.

Diese Stadt wäre eine, zwei, … Wochen wert!

Ich kann zwar nicht viele Erlebnisse erzählen, aber ein Gefühl hat mich in dieser Stadt gepackt: Sie ist super und wahrscheinlich in fast jeder Beziehung gleichwertig mit Sydney. Auch wenn sie nicht (und das ist vielleicht sogar ein Vorteil, weil man sich dann als Besucher nicht so darauf konzentriert) so herausragende Bauwerke besitzt. Aber es gibt zum Beispiel den Bahnhof an der Flinders Street, eines der schönsten Bahnhofsgebäude Australiens. Oder Carltons Gardens mit dem Royal Exhibition Building und dem Melbourne Museum. Kirchen, die sich wie Zwerge vor den Bauten des Finanzkapitals ducken.P1030929P1030948 P1030951 P1030972Einer der wichtigsten Treffpunkte und Zentren ist der Federation Square. Hier befindet sich auch die Touristen-Informationsstelle (das kubistische Gebäude rechts im Bild).P1030952Es ist die erste Stadt, in der ich bin, in der nicht Busse, sondern Strassenbahnen den öffentlichen Verkehr dominieren. Alte viktorianische Gebäude reihen sich lückenlos an modernste Beton- und Glashochbauten. In ganzen Strassenzügen fallen einem auf den ersten Blick nur chinesische Reklame- und Schriftbilder auf. China-Town wie es leibt und lebt.P1030983 P1030985 P1030988 P1030991 P1030994Ich entdecke auch enge Nebenstrassen, eher Gassen. Hier gibt es wohl die abenteuerlichsten Szenelokale. Nicht solche der Schickimicki, sondern des Undergrounds. Sämtliche Wände sind mit Graffitis übermalt (ich bin ein Fan von Graffiti-Kunst!).  P1030946x P1030945Strassen mit erlesensten Luxusboutiquen und Geschäften. Und mit alternativen Transportmöglichkeiten (nicht billig)…P1030955 P1030978 P1040018 Und wieder, in die Seitenstrassen gschaut, Graffities und Restaurants mit super Reklame …P1040004 P1040011 P1040014Fazit: Diese Stadt entdecken, heisst viele Tage investieren. Da stehe ich mit meinem einzigen wie ein Depp da …

Sydney II

Nicht mehr viel Zeit! …

Als ich mir im gemütlichen St.Gallen den Reiseplan zusammenstellte, habe ich einige Sachen falsch eingeschätzt (oder kalkuliert). Zum Beispiel die Idee, in nur zehn Tagen drei australische Grossstädte zu besuchen, war überrissen. Ich habe heute noch einmal eine viele Stunden lange Wanderung durch Sydney gemacht. Das heisst, durch ein paar Quartiere, die ich unbedingt sehen wollte. Vorweggenommenes Fazit: Die Zeit reicht gerade, um etwas vom ganz speziellen „spirit“ dieser Stadt mitzubekommen. Aber das Ganze zu verarbeiten, dazu reichen die drei Tage hier nicht. Also zeige ich ein paar Bilder, und sage einfach, wo sie etwa aufgenommen wurden:

Zuerst begab ich mich zur Central Stationwo auch die Überlandbusse abfahren. Mit einem solchen fahre ich morgen nach Melbourne. Wollte wissen, wo ich einsteigen muss.P1030775

Gleich daneben liegt Chinatown. Hier liegt auch Paddy’s Markets, eine riesige Markthalle, wo man allen erdenklichen Ramsch (und natürlich auch nützliche Sachen) der Welt einkaufen kann. Und essen kann man gut und billig.P1030786x P1030788x

Nächstes Ziel war Darling Harbour. Mit dem riesigen, kreisrunden Tumbalong Park, mit Wasserspielen, Kinderspielplätzen, Liegewiesen (samt Liegestühlen). Dann weiter, unter mehreren, nebeneinander und übereinander führenden Autorennstrecken hindurch zur Cockle Bay, wie dieses Becken des Darling Harbour heisst. Hier sehe ich auf der linken Seite nur eine riesige Baustelle. Hier werden wohl alte Lagerhäuser oder Ähnliches abgebrochen, um – was? – Platz zu machen. Spekulationsbauten wohl.P1030799 P1030802P1030809 P1030817x

Im Hafenbecken liegen ein paar alte Kriegs- und Segelschiffe. Sie gehören zum National Maritime Museum.P1030816 P1030819 P1030821

Ich gehe über die Pyrmont Bridge. Von dort gelangt man direkt ins Geschäftszentrum. Bin gerade hier, als die Banker und Co. Mittagspause machen. Alle sehen sie gleich aus, weltweit. Grauenhaft! Und viele Jogger. Die nutzen die Mittagspause, um ihre bodies fit zu halten, um danach an den PC’s weiter an ihren Bilanzen weiterzubasteln …P1030826 P1030833 P1030837 P1030842

Hier, im Zentrum, sitzt auch Tante – sorry! – Queen Victoria auf einem steinernen Sockel, in ihrem Rücken das Luxus-Einkaufszentrum im Queen Victoria Building.P1030852 P1030853

P1030844 P1030850Zwei Tage vorher war ich schon im Hyde Park, wo im südlichen Teil das ANZAC War Memorial steht, kam an der St Mary’s Cathedral vorbei, wanderte durch die wirklich wunderschönen Royal Botanic Gardens. Auch ein Schwimmbad, direkt in ein Hafenbecken hinein gebaut, habe ich entdeckt.P1030765 P1030766 P1030767

P1030857P1030595P1030602P1030618P1030623xAm Circular Quay – zwischen Oper und Hafenbrücke gelegen, liegen die An- und Ablegestellen der vielen Fähren. Es gibt viele Restaurants, Shops, alles 100%ig auch auf den Tourismus ausgerichtet.P1030661 P1030667

Zum Abschluss noch zum Quartier, in dem mein derzeitiges Hotel liegt, Potts Point, gleich bei Kings Cross. Ein total lebendiges Quartier, mit unterschiedlichsten Typen, die hier arbeiten oder rumhängen. Hat etwas vom Zürcher Langstrassenviertel. Es ist etwa 2 km östlich vom Zentrum entfernt. Neben extremen Höchhäusern (Appartements) gibt es hier viele, wunderschön erhaltene und gepflegte Häuser aus dem frühen letzten und vorletzten Jahrhundert. Auch viele Backpacker-Absteigen gibt es hier. Ich kann jetzt nicht mehr alles in Worte fassen und hänge einfach nochmals ein paar Bilder ran.P1030736 P1030737 P1030740 P1030745 P1030749 P1030752 P1030754

So vergingen die wenigen Tage wie im Flug. Morgen Nacht bin ich in Melbourne, wo ich auch nur Zeit für einen kurzen (Innen-)Stadtrundgang haben werde. Mein Fehler. Ich hätte da wirklich anders planen sollen.

Sydney I

Imposant!

Wer nach Sydney kommt, will meistens zuerst zwei weltberühmte Bauwerke sehen: Das Opernhaus und die Sydney Harbour Bridge. Ich unterscheide mich da nicht von andern Touristen. Also auf zu Fuss (ist immer am besten) in Richtung Hafen. Mein Hotel befindet sich in Potts Point, einem sehr lebendigen Quartier etwa 2 km östlich vom Geschäftszentrum und Hafen entfernt. Durch den Hyde Park und entlang dem riesigen Botanischen Garten steuerte ich gleich mal das Sydney Opera House an. Es ist eines der grössten Kulturzentren der Welt, mit 5 Theatern und 2500 Veranstaltungen pro Jahr. Die Ausmasse sind gigantisch, über 180 Meter lang und fast 120 Meter breit. Das mit über 1 Million Keramikfliesen bedeckte Dach ragt 67 Meter in die Höhe. Eine architektonische und ingenieurmässige Meisterleistung, die auch in der Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen ist. Architekt war der Däne Jørn Utzon.P1030608 P1030643 P1030656 P1030685 P1030721

Das zweite Wunderwerk ist die Sydney Harbour Bridge. Die Einheimischen nennen sie „coat hanger“ (Kleiderbügel). Einige Daten dazu (aus Wikipedia): Gesamtlänge 1149 m, Breite 49 m, längste Stützweite 503 m, Höhe 134 m, Eröffnung 1932. Es ist eine der schwersten und breitesten Bogenbrücken der Welt. Die vier 89 m hohen Pfeiler dienen nur der Dekoration (auch Museum), die Brücke selber wird von gigantischen Fundamentblöcken getragen. Auf ihr verlaufen insgesamt acht Straßenspuren (davon eine Busspur), zwei Bahngleise, ein Fahrradweg und ein Fußweg. P1030626 P1030680 P1030689 P1030708 P1030714 P1030719

Mich hat diese Brücke mindestens so beeindruckt wie einst der Eiffelturm, als ich den vor Urzeiten (1970?) zum ersten Mal gesehen hatte.

Im nächsten Beitrag dann mehr und anderes über Sydney. Bis bald!