Am Ende der Welt – aber oho!
Auf der Fahrt vom Flughafen ins Zentrum dachte ich mir, wenn da überall eine solche Leere herrscht, dann gute Nacht die nächsten paar Tage. Aber dann fiel mir ein, dass es ja Sonntag war. Als ich dann an der Hay Street im Zentrum ausstieg, gefiel es mir schon besser. Viele Menschen, geöffnete Geschäfte und viele Strassencafes etc.. Und auf der Forrest Place, dem grössten und wichtigsten Platz der Innenstadt, eine grosse Menschenversammlung, aufgestellte Stimmung, Musik, ein Tanzwettbewerb.
Am Tag danach hinauf in den Kings Park. Hier gibt es einen wunderschön angelegten, riesigen Botanischen Garten. Man hat hier eine schöne Aussicht auf Perth.
Kriegsdenkmäler gibt es hier, und natürlich darf die gute Queen Viktoria auch nicht fehlen.
In den Strassen ducken sich viktorianische Gebäude und Kirchen zwischen Stahl- und Glastürmen. Und an vielen Ecken und kleinen Plätzen gibt es Skulpturen, zum Beispiel eine überlebensgrosse Käguruhgruppe.
Zur Millenniumsfeier wurde am Swan River, hinter der Anlegestelle der diversen Fähren und Ausflugsboote, der „Glocken“- und Aussichtsturm Swan Bells errichtet.
Von hier oben hat man gute Aussicht auf alle Seiten. Im Moment (und für längere Zeit) gibt es auf der westlichen Seite des Turms riesige Baustellen.
Unter den vielen, besonders schönen Gebäuden sticht His Majesty’s Theatre hervor (1904), Sitz des westaustralischen Ballets und der Oper.
Zwischen den Wolkenkratzern und modernen Bauten gibt es immer wieder ganze Zeilen alter Kolonialbauten.
Die Hay Street (an der liegt mein Hotel) und die Murray Street Mall sowie der Forrest Place sind belebte Fussgängerzonen. Am westlichen Ende dieses wichtigsten Platzes steht das gigantische General Post Office. Wenn man allerdings hineingeht, findet man gerade mal eine kleine Halle mit etwa einem halben Dutzend Schalter, an denen nicht nur Post entgegengenommen wird, sondern allerlei andere Dinge verkauft werden – wie in den Posträumen in der Schweiz.
Leider spielt das Wetter nicht mit. Es ist schwül, regnerisch, windig; man schwitzt und friert wieder, weiss nicht, was man anziehen soll. So habe ich mir denn auch eine rechte Erkältung geholt. Erst am letzten Tag gab es am Morgen etwas Sonne (die farbigen Aufnahmen, die ich noch eingefügt habe).
Aber der Abstecher in diese abgelegenste Stadt Australiens (die nächste Grossstadt Adelaide ist 2800 km entfernt) hat sich gelohnt. Es ist eine Boom-Stadt, die 1.7 Millionen Einwohner zählt, aber dauernd wächst. Grund ist der Bergbau-Boom in Westaustralien. – Sie wird übrigens zu den zehn lebenswertesten Städten der Welt gezählt. Es sind die vielen Grünanlagen, die Einkaufs- und Vergnügungsmöglichkeiten, die schönen Strände in der Nähe, aber auch eine fantastische Kulturszene, die dazu beitragen. Da müsste man mal zu wärmeren Zeiten herkommen.
Der nächste Bericht: aus Indonesien …