Danke! – Und bis später!

Danke!

Morgen, Samstag, 7. Juni 2014, fliege ich in die Schweiz zurück. Mit gemischten Gefühlen, das dürft ihr mir glauben!…

Vorläufig vielen Dank all jenen, die mich in den letzten mehr als drei Monaten auf meiner Reise – wenn auch nur virtuell – begleitet haben. Jedes Feedback, alle Kommentare, all die vielen E-Mails haben mich gefreut. Entschuldigt, wenn ich nicht alle Kommentare veröffentlicht habe, aber einige waren doch etwas – sagen wir mal – zu persönlich …

5 Flughäfen in weniger als 24 Stunden …

Morgen Samstag fliege ich 17:40 h Ortszeit von Lombok (Bandara Internasional Lombok) nach Denpasar (neuer Flughafen, kürzlich eröffnet). Von dort geht’s um 22:35 mit Qatar Airways zuerst nach Singapour, dann weiter nach Doha (neuer Flughafen dort im April dieses Jahres eröffnet). 08:20 Ortszeit (Doha) geht’s weiter nach Zürich, wo ich voraussichtlich 13:35 h ankomme.

Ich kann euch ehrlich sagen, mir gehen diese Flughäfen langsam etwas auf den Wecker. In etwa sehen alle Grossflughäfen ähnlich aus. Sie sind langweilig und lästig (Eincheckprozedere, Zollschikanen …). Am langweiligsten sind die Duty-free-Shops. Weltweit wird von etwa denselben Firmen derselbe Krempel angeboten. Auch die Gerüche sind immer dieselben (gilt auch für die Toiletten! …); als hätte sich eine einzige Putz- und Duftmittelfirma das weltweite Monopol unter den Nagel gerissen. – Wie gesagt, ich bin froh, ein paar Monate davon verschont zu bleiben.

Das ist noch nicht das Ende!

Ich werde in einem folgenden Beitrag noch auf die Lehren zurückkommen, die ich aus meiner Reise gezogen habe. Wartet’s ab!

Bis dann:  Hasta luego, see you later, sampai nanti, bis später !!!

Kuta – Nur noch ein paar Bilder …

Heute, 6. Juni 2014, ist mein letzter ganzer Tag in Indonesien. Ich habe noch ein paar Fotos zusammengestellt, von denen ich glaube, dass sie nicht allzu schlecht sind und nochmals ein paar Eindrücke von Kuta vermitteln. Ohne Kommentar, einfach so.

Pantai – Der Strand

Zu jeder Tageszeit, bei jedem Wetter, immer anders. – Die Bucht von Kuta ist zwar gross, die Wassertiefe ist aber sehr niedrig. Die Boote müssen eine ziemlich enge Stelle im vorgelagerten Riff passieren, um auf das offene Meer hinaus zu gelangen.P1040606P1040367 P1040372 P1040615P1040376 P1040382 P1040387x P1040389P1040629 P1040633Ein Hochseehafen wird hier bestimmt nicht entstehen. Es gab allerdings früher, zu Zeiten der Herrschaft des Suharto-Clans (dem riesige Gebiete in Süd-Lombok gehörten), Pläne für Häfen in der Nähe von Kuta, wo Hochseeyachten und Ähnliches hätten anlegen können. Kann schon sein, dass solche Pläne noch/neu bestehen.

Neubauten / Szenen

An vielen Bauwerken wird unter Umständen Jahre lang herumgewerkelt. Manchmal fehlt das Geld für die Löhne; dann wird einfach nicht gearbeitet. Oder vielleicht hat es sich ein Investor neu überlegt, usw. …

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P1040637 P1050024 P1050025Im Grossen und Ganzen sieht Kuta aus der Vogelperspektive aber immer noch etwa gleich aus, wie vor zehn Jahren. Palmenwälder verbergen halt manches …

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Ein paar Orte und Strände im Süden – Veränderungen?

Mich interessiert nicht nur, was sich in Kuta verändert, sondern auch die Entwicklung in den umliegenden Dörfern und Stränden. Unübersehbar sind die Schilder, auf denen Land zum Verkauf angeboten wird; vielerorts entstanden und enstehenden Neubauten (v.a. Hotels und Pensionen). Neue Strassen wurden – zum Teil in Rekordzeit! – gebaut oder wenigstens geteert (noch lange nicht alle wichtigen!). Der Landschaft gesamthaft sieht man die Veränderungen aber kaum an. Ein paar Beispiele:

Awang – Wo bleiben die Fähren?

Awang ist ein verschlafenes Nest, etwa 20 km östlich von Kuta und an der nach ihm benannten Bucht gelegen. Vor ein paar Jahren wurde hier eine riesige, mehrere Fussballfelder grosse Landaufschüttung ins Meer hinaus gebaut. Hier können ohne weiteres hochseetaugliche Schiffe anlegen. Aber seitdem scheint alles zu stagnieren. Es sieht noch genau so aus wie vor einem Jahr.

Unterwegs nach Awang:

P1050027P1050040 Am 26. Mai war ich mit Hans dort. Wir fragten Einheimische, was nun weiter hier geschehen würde. Sie sagten, dass Fährverbindungen nach Sumbawa geplant seien. Ein Verbindung mit kleinen Booten nach Ekas, einem am gegenüberliegenden Ufer der Bucht befindlichen Ort (bei Surfern am ehesten bekannt), besteht seit langem.

P1050056 P1050064Ein Foto von 2013:

Awang 2013 paOb es eventuell auch eine Verbindung nach Flores geben würde? Oder gar nach Sumba? Keine bestimmte Antwort. – Gerade eine direkte Verbindung zwischen Lombok und Sumba wäre meiner Meinung nach längst fällig. Denn wer heute dorthin reisen will, muss zuerst in die im Osten Sumbawas gelegene Stadt Bima reisen, von dort per Bus nach dem noch weiter östlich gelegenen Hafen in Sape. Von dort aus geht dann eine Fähre nach der südlich gelegenen Insel Sumba (10-11 Stunden dauert eine Fahrt, bei gutem Wetter). Zwei Tage braucht man, um von einer Insel zur andern zu reisen; eine Reise zwischen zwei Inseln, die nicht einmal 400 km auseinander liegen! …

Bumbang

Eine Abzweigung von der – gut ausgebauten – Strasse zwischen Kuta und Awang führt zum Strand von Bumbang, auch bekannt als „Lobster Bay“. Der Name wird einem klar, wenn man die über hundert schwimmenden Plattformen sieht, die in der Bucht festgemacht sind und dem Lobster-Fang dienen. Es sind einfache, aus Bambus zusammen gezimmerte Rahmen, die mit Fässern oder Plastkcontainern an der Wasseroberfläche gehalten werden.

P1050152 Ein hübsches Hotel mit Restaurant befindet sich hier. Viele Gäste haben wir allerdings weder beim letztjährigen noch beim heutigen Besuch (26. Mai 2014) gesehen.

P1050072 Die Landschaft ist sehr reizvoll, das Wasser ruhig. An einigen Abschnitten der Bucht gibt es Mangrovenwälder.

P1050070 P1050166In der gleichen Bucht, im westlichen Teil, liegt …

… Gerupuk

Dieser Ort ist bei Surfern bestens bekannt. Alles scheint hier auf dieses Völkchen (es ist in Kuta und Umgebung sehr zahlreich vertreten!) ausgerichtet zu sein. Am Dorfbild selber hat sich wenig verändert.

P1050095 P1050097 P1050111Entstanden sind ein paar neue Hotels und ein Surfer-Zentrum. Wirklich neu ist, dass ausserhalb von Gerupuk neue Hotels und Resorts entstehen und geplant sind. Zum Teil an fantastischer Lage.

P1050102 P1050115 P1050123Keinesfalls verpassen dürfen Surfer auch den …

… Pantai Seger

Dieser sagenumwobene Strand, nur 2 km östlich von Kuta gelegen, ist nicht nur für seine Wellen bekannt, sondern vor allem auch wegen des jedes Jahr im Februar stattfindenden Bau Nyale Rituals. Tausende Sasak (so nennen sich die Einheimischen von Lombok) versammeln sich, um die dann auftauchenden Meereswürmer zu fangen und zu verspeisen. Das Ganze geschieht im Rahmen eines riesigen Festes, während dem sich vor allem auch die jungen Leute einmal etwas ausserhalb der strengen, gesellschaftlichen Normen benehmen können – und das natürlich mit Freude ausnutzen. Aber auch Vertreter der Regierung und Dorfvorsitzende aus der ganzen Insel nehmen daran teil. Es ist ein ausserordentlich wichtiges Fest in der Sasak-Tradition.

P1050635 P1050638Eine von weitem tempelartig aussehende Halle aus bröckligem Beton markiert seit kurzem das Zentrum dieses Festplatzes.

P1050611P1050629Dem Fest liegt die Sage um eine Prinzessin zugrunde. Mandalika hiess das schöne Kind, das von zahlreichen Prinzen umworben wurde. Um dem Liebschaos zu entrinnen, warf sich Mandalika ins Meer. Die Menschen versuchten sie zu retten, fanden an Stelle ihres Körpers aber lediglich Würmer, die heute als Nyale bekannt sind. Diese wurden als Reinkarnation der Prinzessin angesehen, und die Leute glaubten, dass in Form der Nyale die Prinzessin selber sie jedes Jahr besuchen würde.

P1050620 P1050623Das Denkmal mit der vor drei Prinzen fliehenden Mandalika ist ebenfalls neu.

Gleich östlch an den Pantai Segar (Pantai = Strand) fügt sich dieser wunderbare Strand an:

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Fährt man von Kuta aus westwärts, trifft man nach etwa 10 bzw. 20 km auf die bekannten Strände von Mawun und Selongbelanak/Mawi. Einige km nach Mawun trifft man auf den Strand in der Teluk Tampa (Teluk = Bucht).P1050219 P1050220Von Tourismus ist hier praktisch noch überhaupt nichts zu spüren, und die Einheimischen sind vielleicht – wohlweislich? – auch gar nicht daran interessiert, dass hier Horden fremder Menschen einfallen. Wasser und Strand sind ausserordentlich sauber.

Gold – Wo sind die Digger geblieben?

Illegale Goldgrube geschlossen

Etwa in der Mitte der Strecke von Kuta und der Bucht von Mawun wurde seit ein paar Jahren auf einem grossen, hügeligen Gelände nach Gold gesucht. Es war illegales gold-digging, betrieben von Hunderten Einheimischen, aber auch vielen Auswärtigen und ihren Familien. Unzählige Stollen wurden in den Boden gettrieben, wo in zehn und mehr Metern tiefe in Seitengräben goldhaltige Erde ausgebuddelt wurde. Die Arbeit ist lebensgefährlich, weil die wenigsten Stollen fachgerecht gesichert sind. Unzählige Digger verloren ihr Leben; wieviele, wann und wie sie umkamen, darüber wird ehern geschwiegen.

Auch die Umwelt wurde durch Quecksilber und andere, hochgiftige Substanzen schwer verunreinigt (Grundwasser, Rückstände im Boden). Betroffen dürfte vor allem auch das hier abgebildete, wunderschöne Tal mit seinem Traumstrand sein (es wird eben jetzt für den Tourismus mit einer Strasse erschlossen!). Denn an seinem oberen Rand befinden sich die Goldfelder.P1050473 P1050203In Säcke abgefüllt, wurde die goldhaltige Erde in die wie Pilze aus dem Boden geschossenen, familieneigenen Verarbeitungs-„Betriebe“ transportiert. Dort wurden die Steine maschinell und von Hand zerkleinert, ausgewaschen, und mit Quecksilber und andern, gefährlichen chemischen Mitteln wurde das Gold gebunden und dann später an Goldhändler verkauft. Für die Wenigsten dürfte die Suche so erfolgreich gewesen sein, dass sie nur schon die teuren Steinmühlen und Chemikalien bezahen können. Viele haben sich verschuldet.P1050426 P1050429 P1050430 P1050433 P1050435Ich habe das Goldfeld bei Kuta (das nur eines von vielen in ganz Lombok ist/war!) 2012 besucht, fotografiert, und in meiner Website könnt ihr darüber nachlesen:

www.peter-angele.ch/gold.

Vor einigen Monaten wurde das gesamte, riesige Feld polizeilich geräumt, geschlossen, und die Stollen wurden mit Erdreich aufgefüllt. Die bereits geförderte und in Säcke abgefüllte Erde darf noch verarbeitet werden. Dann ist Schluss. (Bemerkung: Die Hütten auf den Fotos gehören Einheimischen, die schon vor dem Goldrush auf diesem Gelände wohnten.)P1050197 P1050198 P1050206 P1050207Oder ist doch nicht Schluss? Als ich mit Hans und einem Einheimischen am letzten Dienstag (3. Juni 2014) eine Wanderung entlang einer Hügelgruppe machte, erhielten wir einen Ausblick auf die stillgelegten Felder auf der Gegenseite des Tals unter uns.P1050465 Von dem Grabungsfeld rechts (und in der Vergrösserung) hatte allerdings bisher keiner meiner Begleiter nur die Spur einer Ahnung …P1050466 P1050469 P1050470 P1050471xAusserdem wurden in Kuta – ausländische – Männer beobachtet, die dem Benehmen und der Ausrüstung nach Gold Prospectors sein könnten – für einen Berbbau-Konzern? … Oder „nur“ private Hobby-Goldsucher?

Kuta / Lombok: Freie Sicht aufs Meer

Früher und heute – oder: Als die Bulldozer kamen

Seit über zehn Jahren habe ich vom Dorf Kuta in Süd-Lombok und seiner Umgebung regelmässig Fotos gemacht. Heute lassen sich mit ihnen interessante Vergleiche anstellen, wie es „damals“ und heute an bestimmten Orten (Strassen, Plätze, Strände) aussah resp. aussieht.

Ich versuche diesen Wandel ein bisschen zu veranschaulichen, indem ich euch paarweise ein paar Bilder zeige, die im Abstand von eineinhalb bzw. einem Jahr gemacht wurden. Es sind Fotos entlang des langen Strandes, der sich vor Kuta am Indischen Ozean hinzieht.

Seit ich das erste Mal hier war (2002), standen an der Strasse, die sich entlang dem Strand hinzieht, beidseitig Dutzende, später hundert und mehr selbst gebaute Hütten und Stände, mit verschiedenen Auslagen (Kleider, Tücher, Sarongs, Souvenirs, Kunsthandwerk), kleinen Reiseveranstaltern und -agenturen und Restaurants. Sie waren alle illegal errichtet worden, wobei der Staat (dem der Strand gehört) lange Zeit beide Augen zudrückte und dieses bunte Treiben tolerierte (folgende 4 Aufnahmen aus 2012, 2013).DSC_0023 DSC_0025 DSC_0029 DSC_0047

Damit war letztes Jahr Schluss. Nach kurzer Vorankündigung (dass etwas passieren würde, war lange bekannt) fuhren unter Polizeischutz Bulldozer und Lastwagen auf, sämtliche Hütten und Stände wurden abgebrochen und das Gelände eingeebnet. So hat man heute freien Blick auf den Strand und das Meer. Es soll hier ein Park angelegt werden.

Diese Hütten zum Beispiel gibt es heute alle nicht mehr (Aufnahmen von 2008):DSC_0309 DSC_0316 DSC_0319 DSC_0322Gründe dazu gibt es einige. So sind auf der landseitig liegenden Strassenseite viele neue Hotels und Pensionen entstanden, die den Blick auf das Meer nicht verbaut haben wollen. Aber auch – für Menschen und Umwelt weitaus wichtiger – unhaltbar gewordene hygienische Gründe führten dazu. Die „kleinen Geschäfte“ wurden einfach hinter den Hütten erledigt, Exkremente flossen direkt in den Sand ab, bzw. wurden einfach mit etwas Sand überhäuft, und Abfälle (Plastik, Bepackungen, Glas- und PET-Flaschen, usw.) wurden in grossen, im Sand ausgehobenen Gruben „entsorgt“ oder einfach verbrannt, nach dem Motto: „Aus dem Auge, aus dem Sinn“.

Die folgenden Bilderpaare veranschaulichen den Wandel (Aufnahmen aus 2012/13 versus 2014): Mit Blick in Richtung Osten:

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DSC_0054 P1050594Blick nach Westen:DSC_0052 P1040557Hier hat einer sein – originell gabautes und gut besuchtes – Restaurant vollständig abgebaut, um es auf der gegenüber liegenden Strassenseite wieder zu errichten. Diesmal wohl auf gekauftem oder gepachtetem Grund: …DSC_0038 P1040325 P1040327Vom Strand her gesehen, sieht man keine Hütten mehr (ausser solche auf der anderen Strassenseite):DSC_0053 P1050604Oder vom „Schlangenfelsen“ (so genannt, weil es dort Schlangen gibt) aus:DSC_0061 P1050607Übrig geblieben ist eine riesige Fläche sandiges Land und Strand. Ob es einmal einen „Park“ hier gibt, oder ein Vergnügungsareal? Und ob der Strand auch gründlich gereinigt wird? Kuta und die Menschen hier – ob Einheimische oder Toristen – hätten es verdient. Zu schön ist es hier, um jetzt auf halbem Weg stehen zu bleiben!P1050614 P1040350 P1040354 P1040360x P1040362