Leider nur ein Tag – Fehlplanung!
Die Fahrt von Sydney nach Melbourne war wieder so ein Bus-Marathon. 14 Stunden. Mit der Bahn war nichts. Alle Plätze im Express Passenger Train (kurz „XPT“), einem Hochgeschwindigkeitszug, waren ausgebucht. Also in den sauren Apfel beissen. Ankunft am Ziel um 11 Uhr nachts.
Die Fahrt durch New South Wales war interessant. Aber irgendwann wurde mit die ewig ähnliche Landschaft etwas langweilig. Sie ist wunderschön, mit ihren sanften Hügeln und weiten Ebenen, Eukalyptuswäldern und riesigen Weideplätzen mit Schaf- und Rinderherden darauf.
Die Route verlief über die Hauptstadt Canberra. Als wir in Albury den Bundesstaat Victoria erreichten, war es bereits tiefste Nacht. Es war wirklich sackdunkel, fast keine Zeichen menschlichen Lebens, selten mal eine trübe Funzel weit weg. Oder alle paar Minuten mal die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Autos.
Diese Stadt wäre eine, zwei, … Wochen wert!
Ich kann zwar nicht viele Erlebnisse erzählen, aber ein Gefühl hat mich in dieser Stadt gepackt: Sie ist super und wahrscheinlich in fast jeder Beziehung gleichwertig mit Sydney. Auch wenn sie nicht (und das ist vielleicht sogar ein Vorteil, weil man sich dann als Besucher nicht so darauf konzentriert) so herausragende Bauwerke besitzt. Aber es gibt zum Beispiel den Bahnhof an der Flinders Street, eines der schönsten Bahnhofsgebäude Australiens. Oder Carltons Gardens mit dem Royal Exhibition Building und dem Melbourne Museum. Kirchen, die sich wie Zwerge vor den Bauten des Finanzkapitals ducken.
Einer der wichtigsten Treffpunkte und Zentren ist der Federation Square. Hier befindet sich auch die Touristen-Informationsstelle (das kubistische Gebäude rechts im Bild).
Es ist die erste Stadt, in der ich bin, in der nicht Busse, sondern Strassenbahnen den öffentlichen Verkehr dominieren. Alte viktorianische Gebäude reihen sich lückenlos an modernste Beton- und Glashochbauten. In ganzen Strassenzügen fallen einem auf den ersten Blick nur chinesische Reklame- und Schriftbilder auf. China-Town wie es leibt und lebt.
Ich entdecke auch enge Nebenstrassen, eher Gassen. Hier gibt es wohl die abenteuerlichsten Szenelokale. Nicht solche der Schickimicki, sondern des Undergrounds. Sämtliche Wände sind mit Graffitis übermalt (ich bin ein Fan von Graffiti-Kunst!).
Strassen mit erlesensten Luxusboutiquen und Geschäften. Und mit alternativen Transportmöglichkeiten (nicht billig)…
Und wieder, in die Seitenstrassen gschaut, Graffities und Restaurants mit super Reklame …
Fazit: Diese Stadt entdecken, heisst viele Tage investieren. Da stehe ich mit meinem einzigen wie ein Depp da …