Von der Nord- zur Südinsel
Eine Schiffsreise der Superklasse
Ich habe einiges gelesen über diese Meeresstrasse, welche die beiden grossen Inseln Neuseelands trennt. Und über die Schiffsreise habe ich nur das Beste gehört. Tatsächlich, es war ein gewaltiges Erlebnis. Es ist vergelichbar mit eine Reise in norwegische Fjorde hinein, nur dass es hier ein ‚einfacher‘ Fjord ist, sondern das Schiff schlängelt sich auf der Südinsel durch kleinere und grössere Inseln hindurch, bis es endlich in Picton anlegt. Hier ein paar Bilder, ohne weitere Kommentare.
Von Picton aus wollte ich mit der Bahn bis Christchurch weiterreisen. Ging aber nicht, da starke Regenfälle das Bahntrassee unterspült haben. Also, wieder einmal Bus fahren. Die Strasse verläuft praktisch parallel zur Bahn, und es wäre eine fantastische Reise gewesen, wäre da nicht … Na, ja, ihr ahnt es, das Wetter …
Die Gegend um Blenheim ist bekannt wegen ihrer riesigen Weinbaugebiete. Dann Hügel, übersät mit tausenden von Schafen, aber auch mit grossen Rinderherden. Wegen ‚freiem Auslauf‘ und ‚artgerechter Tierhaltung‘ reklamiert hier wohl niemand.
Ein Problem haben die Neuseeländer aber: zu wenig Wald. Die Inseln waren vor ihrer Besiedlung (zuerst die Maori, viel später die Briten) fast hundertprozentig mit Urwald bewachsen. Heute sind noch knapp 20 Prozent bewaldet. Im Laufe der Besiedlung wurde mit Feuer und Axt abgeholzt, was das Zeug hielt. Was das bedeutet, habe ich gesehen, Erosion überall, Erdrutsche, buchstäblich weggespülte Hänge, Geröllhalden, Runsen. Es wird aber neu aufgeforstet. Nur, diese neuen Wälder bestehen meistens (das ist meine Beobachtung) aus einer einzigen Baumart (Nadelbäume) und werden wohl nur zur Nutzholzgewinnung angepflanzt. Aber sie sehen furchtbar monoton aus. So, wie die Briten ihre Rasen pflegen, haben die Neuseeländer ihre neuen Wälder gepflanzt. In schnurgerader Linie steht hier Baum neben Baum.