Ostermontag, die Welt normalisiert sich wieder. Die Geschäfte sind teilweise geöffnet, und die Leute geniessen diesen sonnigen Tag. Für mich ist es aber zu spät, um von hier aus noch grosse Sprünge zu machen. Morgen früh geht die Fähre ab nach Picton auf der Südinsel.
Macht mich betroffen
Gabriel José García Márquez ist am 17. April gestorben. Ich habe diesen kolumbianischen Dichter bewundert und habe seine Bücher buchstäblich in mich aufgesogen. Er war die grosse Stimme der lateinamerikanischen Literatur. So holt mich Lateinamerika, wo ich sowieso noch gerne geblieben wäre, auf traurige Weise wieder ein.
Und eine erfreuliche Nachricht
Gestern vertrieb ich mir die Zeit im Botanischen Garten und im astronomischen Observatorium, wo es im Planetarium interessante Vorführungen gibt. Da kam mir eine Nachricht in den Sinn: Kürzlich meldete die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA, dass das Weltraumteleskop Kepler den ersten extrasolaren Planeten entdeckt hatte, der nicht nur erdähnliche Grösse hat, sondern sich auch in der sogenannten „habitable zone“ aufhält, also wahrscheinlich Wasser und vielleicht auch Leben trägt. Für mich stand immer fest, dass es ausserirdisches Leben gibt. Es muss wimmeln davon! Wir sind nicht die einzigen! Den Namen dieses Planeten – Kepler 186f – sollte man sich merken! Der Stern, um den er kreist, ist „nur“ 490 Lichtjahre entfernt.Der Botanische Garten ist super. Eine Standseilbahn (Baujahr 1902) bringt einen auf den 150 m hohen Hügel. Die Windböen waren dort oben so stark, dass ich mich ab und zu an Geländern oder dünnen Bäumen festhalten musste.
Ostermontag: Letzter Tag in Wellington. Eine der interessantesten Gegenden ist die Umgebung des Civic Square, zwischen westlicher City und der Waterfront gelegen. Hier läuft immer etwas. Strassenmusikanten, viel Volk, nervende (auch hier gibt es die rücksichtslosen Velofahrer …) und friedliche, komische Käuze und Spiesser, alles, was die Menschheit halt so hergibt. Hubschrauberlandeplatz direkt am Quai, Galerien und Boutiquen, Restaurants, eine Eisbahn und nicht mehr benutzte Hafenkräne, dass man in Zürich neidisch werden müsste (à propos Hafenkran in Zürich: ich finde die Idee echt lustig!).
Hier gibt es auch viele Kunstinstallationen. Die „City to Sea Bridge“ ist eine davon (1994 eröffnet). Auf ihr stehen Skulpturen des Maori-Künstlers Paratene Matchitt. Gegenüber liegt eine gespaltene Pyramide (Te Aho a Maui). Es sind Kunstwerke, die tikanga ausdrücken oder symbolisieren, uralte, zeitlose Bräuche und Traditionen der Maori.
Eine der belebtesten Strasse ist die Cuba Street. Hier sind die Läden bis zu später Stunde geöffnet. Hier stehen keine gläsernen Hochhäuser, sondern noch die alten Bauten wie vor hundert Jahren. Bunt angestrichen und mit Reklameschildern übersät. Mit Leuten aus allen sozialen Schichten in Kneipen, Bars und Shops aller Art. Gut und günstig zu essen gibt es hier auch. Neuseeland, wie es mir gefällt (und das gleich um die Ecke, wo ich wohne).
Bis bald, von der Südinsel, aus Christchurch!
Guiutu, Peter dass heisst auf Kepler Geiler Tag so in etwa. Muss dir sagen ich komme vom Planeten- Kepler 186f.
Hast du gut beschrieben freue mich auf die nächste Geschichte von die aus Christchurch, dass heisst im übrigen auf Kepler Sprache Christkuchen.