Die Fahrt in die Hauptstadt Neuseelands
Auch lange Busfahrten können interessant sein. Aber diese war es nicht. Das regnerische und nebelverhangene Wetter liess keine grossen Blicke auf die so gepriesene Landschaft Neuseelands zu. So sieht „mein“ Neuseeland im Moment aus, durch verregnete Busfenster (am Taupo-See), oder wenn man einen Halt macht, sinnigerweise in einem Kaff, das den Gummistiefeln ein Denkmal gesetzt hat …
Erste Eindrücke
Habe mich in einem günstigen Appartementhaus eingemietet (ca. 35 Franken pro Tag). Alles tipptopp. Liegt im Zentrum, und ich kann alles Wichtige zu Fuss erreichen (hat mir der Taxifahrer gesagt; und es stimmt!). Aber mein Zimmer hat eine bemerkenswerte Eigenschaft (besser: Tücke): Diagonal vom Boden bis zur Decke zieht sich ein stählener Doppel-T-Träger. Musste mich erst an ihn gewöhnen und habe schon mal meine Hirndose daran angeschlagen …
Der Tag darauf war wettermässig wunderbar und ich durchstreifte ein paar Stunden lang die Stadt.
An der Waterfront mit den vielen renovierten und neuen Zwecken zugeführten ehemaligen Lagehäusern lässt es sich gut entspannen. Man kann spazieren, auf Bänken die Aussicht auf die Bucht geniessen, joggen, Velo fahren, in eines der Restaurants einkehren. Es gibt Kinderspielplätze und sogar eine kleine Eisbahn (wo der Eismeister fast ausschliesslich damit beschäftigt ist, das Schmelzwasser von der Eisfläche zu schieben).
Galerien, Museen und die Anlegestelle der Bluebridge Cook Street Ferry befinden sich ebenfalls hier.
Gegenüber vom Parliament, am Lambton Quay, steht das größte Holzhaus der südlichen Hemisphäre. Es sieht aus wie aus Marmor gebaut, und dieser Eindruck solte auch entstehen. Es sollte, einer Mode des 19. Jahrhunderts entsprechend, einem italienischen Steinpalast gleichen. In Tat und Wahrheit besteht es aber aus Kauri-Holz, einem der besten Hölzer des Landes. Heute wäre das nicht mehr möglich, weil die Kauri-Wälder alle unter Naturschutz stehen.
Immer wieder entdeckt man inmitten der neuen Beton-, Glas- und Stahlbauten bewusst erhaltene und gepflegte alte Häuser.
Das war’s von gestern. Heute, wo ich diesen Beitrag schreibe (Donnerstag, 17. April) ist es wieder trüb und regnerisch. Es scheint, dass einige meiner Pläne in diesem Land buchstäblich ins Wasser fallen. Zum Glück ist Wellington eine abwechslungsreiche Stadt (gefällt mir besser als Auckland). So sah es heute Nachmittag aus:
Noch eine Bemerkung zu den Fotos: Es tut mir leid, wenn ich nicht solche Bildmaterial liefern kann, wie ich möchte. Aber mir ist – es muss in Chile auf der Reise zwischen Iquique und Santiago passiert sein – ein weiteres Missgeschick passiert: Der optische Zoom der zweiten Kamera ist ausgefallen. Es muss ein mechanischer Schaden sein. So bleibt mir nur noch die Weitwinkeleinstellung und ein (3-facher) digitaler Zoom. Letzteren werde ich allerdings – aus bekannten Gründen (miese Bildqualität) – praktisch nie einsetzen. Deshalb arbeite ich jetzt halt mit Bildausschnitten (was ihr an den unterschiedlichen Bildformaten sicher bemerkt habt).