San Pedro de Atacama

Die Atacama-Wüste

Diese Wüste – sie liegt rund 2500 Meter hoch – ist nicht nur eine der trockensten, sondern auch eine der menschenverlassensten Gegenden der Erde. Es gibt hier Orte, an denen seit Jahrzehnten kein Regen mehr registriert wurde. Im Kerngebiet, auf 23’400 km² leben knapp 6000 Menschen. Die Tage sind heiss, 30°C, die Nächte kalt, im Extremfall bis -15°C. Vermutlich wurde sie schon vor 11’000 Jahren VC besiedelt.

San Pedro de Atacama …

… ist eines von neun Oasendörfern; etwa 2000 Menschen leben hier. Vor langer Zeit war hier eine Festung der Atacama-Indianer, später war es ein Stützpunkt der spanischen Eroberer. Vor 100-200 Jahren kamen die Haupteinnahmen von durchziehenden Karawanen,  heute vom Tourismus. Viele Naturwunder und Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Nähe, und der verkehrsmässige Anschluss ist sehr gut. Aber: Viele Chilenen aus Santiago und zugewanderte Europäer scheinen das Tourismusgeschäft zu beherrschen. Das führt oft zu Spannungen mit den Einheimischen, die sich übergangen oder betrogen fühlen (habe ich gelesen).

Wer den Bus verlässt und sich einmal umschaut, mag sich fragen, wo er denn gelandet ist. Es sieht wirklich alles nach „Provisorium“ aus.DSC_1417 DSC_1534DSC_1389Das da unten ist mein Hostal, „Nuevo Amenecer“. Und ein Blick von der Terrasse vor meinem Zimmer aus, direkt auf den Licancabur.

DSC_1535DSC_1528Aber wenn man einmal im Zentrum gewesen ist, fühlt man sich schnell wohl hier. Das Dorf selber ist ganz nach spanischem Kolonialistenmuster aufgebaut, alles um einen zentralen Platz und ziemlich schachbrettartig angeordnet. Das gilt für das historische Zentrum, das mit seinen eingeschössigen Bauten aus Lehmziegeln und oft bunt angestrichen, sehr hübsch aussieht.

DSC_1543DSC_1385Die Geschwindigkeit jeglichen Verkehrs ist auf 20 km/h beschränkt. Velos sieht man Dutzendweise, man kann sie an allen Ecken mieten.

DSC_1679 DSC_1693DSC_1386Sehenswürdigkeiten: Zwei  habe ich mir angeschaut. Da ist einmal die 1744 erbaute Kathedrale (wird im Moment renoviert).

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DSC_1682Sie ist, wie die meisten Häuser hier, aus luftgetrockneten Lehmziegeln erbaut, sogenannten Adobe. Die Dachkonstruktion ist interessant: Sie besteht aus Kaktusholz und wird, statt von Nägeln und Holzdübeln, mit Lederriemen zusammengehalten.

Mir gefiel auch das Museo Arquelógico Padre Gustavo Le Paige. Wahnsinn, was dieser Pater aus der Umgebung zusammengetragen hat. Es gilt als eines der besten historischen Museen Chiles überhaupt.

Umgebung: Die Zeit reichte, um mir zwei Sehenswürdigkeiten nicht entgehen zu lassen:

Pukará de Quitor: Habe mich also zu Fuss aufgemacht, drei Kilometer weit (ein Weg) durch die brütende Hitze, dann einen Berg rauf (puh!), aber es hat sich gelohnt.DSC_1452 DSC_1458Die Festung von Pukará de Quitor war der letzte südliche Rückzugsort der hier im 15./16 Jahrhundert herrschenden Inkas. 1540 wurde sie von den Spaniern erobert. Die Eroberung soll nur mit dreissig Mann gelungen sein. Grund: Die Inkas hier kannten weder Pferde noch eiserne Helme noch Feuerwaffen. Die Bevölkerung wurde massakriert, und die Eroberer errichteten In der Oase, die sich heute San Pedro nennt, einen Stützpunkt.

DSC_1472DSC_1524 DSC_1525Ein gut ausgebauter Weg führt an der terrassenförmig an einen steilen Hang gebauten Festung vorbei auf einen Hügel, von dem aus man eine fantastische Fernsicht auf die Oase San Pedro und den Salzsee Salario de Atacama geniesst.DSC_1479DSC_1506Wenn man in die entgegengsetzte Richtung blickt, sieht man einen Teil der Anlagen, in denen das Wasser für die Oase gesammelt wird. DSC_1510Die zweite Sehenswürdigkeit, die ich mir angeschaut habe, ist das Valle de la Luna. Dazu aber der nächste Blog-Beitrag.

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Ein Gedanke zu „San Pedro de Atacama

  1. don pedro hat san pedro verlassen……
    das erdbeben in chile gestern hat uns ganz schön auf trab gebracht, nicht wissend, wo du genau steckst! aber ich dachte mir, dass du noch nicht zur küste unterwegs bist, also ausser gefahr.
    ich freue mich schon auf die bilder vom valle de luna. es gibt gegenden, die sehen ausserirdisch aus und man kommt sich darin vor, als wäre ma auf einem anderen planeten.
    ich habe gegoogelt und war erstaunt über die vielfalt der landschaften rund um san perdo.
    bis zum nächsten mal, gib dir sorge, pass auf dich auf. peru scheint nicht ungefährlich zu sein.
    hasta luego
    deine doña catarina

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