Busfahrt der (ermüdenden) Superlative

Von Iguazú nach Salta

Die paar Bilder von meist schnurgeraden Strassen und endlos sich erstreckenden, fast ebenen Landschaften widerspiegeln schon etwas den Eindruck und die Gefühle, die ich während dieser 24-stündigen Busfahrt durch den Norden Argentiniens hatte. Ich habe die Aufnahmen aus dem Bus gemacht, zufällig und mehr nach Unlust und Laune. Nein, eine solche Busfahrt ist kein Zuckerschlecken.

Auch wenn die Busse erstklassig ausgerüstet sind. Ich nahm die erste Klasse (Cama Ejecutivo); sie kostet nur wenig mehr als die Semicama, lohnt sich aber auf alle Fälle. Es gibt nur drei Sitze pro Reihe, der Abstand nach vorne beträgt einen Meter, und die Lehnen lassen sich so weit zurück klappen, dass man sich fast in einem Bett fühlt. Ausserdem werden Getränke und Essen serviert! – Das unten ist der Bus, der mich nach Posada brachte. Dort musste ich einmal umsteigen.DSC_0966

In den Ländern Südamerikas gab es früher einmal ausgedehnte Eisenbahnnetze. Wegen der Privatisierung der Bahnen (sie wurden in der Folge immer mehr vernachlässigt und abgebaut), wurden im Gegensatz die Busnetze immer besser ausgebaut. Und sie funktionieren – pünktlich wie die SBB!

Diese Strassen, die hier abgebildet sind, waren nur ein Vorgeschmack.

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Etwas Abwechslung brachten einige Stopps auch an kleinsten Haltestellen. Zwischendurch gab es sogar sichtbare Ansiedlungen (ich meine, nach unseren Begriffen Ortschaften im Sinn von geschlossenen Häuseransammlungen), die richtige Busterminals besitzen.DSC_0974

Erst richtig los ging es nach Resistencia, bis vielleicht 200 Kilometer vor Salta. Die Strasse dort verläuft etwa 500 Kilometer praktisch schnurgerade. Ob der Fahrer den Autopiloten eingeschaltet hatte? Natürlich nicht, die Crew besteht immer aus mehreren sich abwechselnden Leuten. Zum Glück befuhren wir diese Strecke in dunkelster Nacht, nur von wenigen Halten unterbrochen.

Hier noch ein paar Bilder vor dem Nachteinbruch.DSC_0989 DSC_0993

Auf diesen unendlich weiten Ebenen hat früher einmal Urwald gestanden. Könnt ihr euch das vorstellen? Heute werden hier Kotelette- und Steaklieferanten – Rinder halt – gemästet. „Gesund“ leben sie allerding, denn ihr Auslauf ist fast grenzenlos …DSC_1001

Aufgefallen sind mir riesige Aufforstungen, mit Nadelbäumen, die etwa wie Föhren aussehen, aber gerade Stämme haben. Wie riesige Plantagen werden sie angepflanzt. Sie wachsen offenbar schnell und werden ebenso schnell wieder gefällt, wenn Nutzholz daraus gewonnen werden kann. – Monokultur eben, wie früher bei uns, als man glaubte, mit reinen Fichtenwäldern das forstwirtschaftiche Ei des Kolumbus gefunden zu haben.
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Am frühen Morgen tauchten dann die ersten Berge auf, Ausläufer der Anden … Geschafft!DSC_1013

Die Reise war insgesamt fast 1500 Kilometer lang und dauerte fast genau 24 Stunden. Preis:  ARP 870 (= CHF 97). – So was gibt’s …

Entschuldigt die schlechte Qualität der Fotos. Aber ich war echt etwas unmotiviert und vor allem müde; und die Busfenster waren auch nicht glasklar … Alles klar?

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