Neuseeland zum Abschluss

Hat es sich gelohnt, hierher zu kommen?

Ja, es ist hoch interessant, unsere „Antipoden“ (sie wohnen nämlich genau quer durch die Erdmitte hindurch „unter“ uns) zu besuchen. Es ist eine eigenartig andere Welt, und es ist kein Zufall, dass hier Filme wie Herr der Ringe gedreht wurden. Die Landschaften sind andersartig als in unserer zugebauten Schweiz. Das Land hat gerade mal 4.5 Millionen Einwohner, ist aber 6.5-mal grösser als die Schweiz mit 8.1 Millionen Einwohnern. Es gibt unendlich weite Landschaften, ohne dass man ein einziges Gebäude erblicken würde. Und das gefällt mir! Die Nordinsel wird von Vulkanen beherrscht, während sich über die Südinsel die Neuseeländischen Alpen erstrecken, ein Faltengebirge (wie die Alpen in Europa). Das hängt zusammen mit der geografischen Lage des Landes, das sich auf der Schnittlinie zwischen Indisch-Australischer und Pazifischer Platte befindet. Neuseeland gehört also zum „Pazifischen Feuerring“, befindet sich aber auch in einer tektonisch hoch aktiven Zone. Darum gibt es hier viele, zum Teil katastrophale Erdbeben (Christchurch 2010, 2011) und Vulkanausbrüche. Die Bevölkerung ist sich dessen bewusst und weiss auch, wie man sich in einem solchen Fall verhalten muss.

Ein nachträgliches „Geständnis“

Als ich aus Chile in Auckland ankam, machten es mir die Neuseeländer nicht leicht, mich mit ihrem Land spontan anzufreunden. Es ist nämlich Folgendes passiert: Nach einem über zwölfstündigen Flug am Morgen um 4 Uhr angekommen, völlig übermüdet und reizbar, holten sie mich (und ein paar andere) am Zoll raus. Alles auspacken. Auslegeordnung. Ein (weiblicher) officer hat sich offenbar in den Kopf gesetzt, dass ich, da aus Südamerika kommend, Kokain mitgebracht haben könnte. Ihr Chef hat sich dann nach zwei Stunden bei mir entschuldigt, aber er müsse den Verdacht seiner Leute respektieren. Diese Flugroute sei nun einmal eine Hauptschmuggelroute nach Neuseeland. Wow!

Mindestens ein dutzendmal hat die Tussi von Gegenständen Proben genommen, vom Computer, von Kleidern, Büchern, und jedes Mal mit negativem Ergebnis. Ihr Maul hing zusehends schiefer. Ich konnte ihr frustriertes Gesicht (ihr Maulwerk ging definitiv auf zwanzig-vor-Acht-Stellung) auf zehn Meter Distanz beobachten, jedes Mal, wenn sie den ausgedruckten Analyse-Zettel mit dem negativen Resultat wieder in den Papierkorb schmiss. Und da ich alles mit unendlicher Gelassenheit über mich ergehen liess (eigentlich habe ich mich sogar amüsiert!), schien sie das noch wütender zu machen. Sie begann, das Ganze zeitlich in die Länge zu ziehen. Schikane pur. Umso mehr Gelassenheit (und Spott meinerseits) war angesagt. Ich wusste ja, sie würden nie etwas finden. Körpervisite wurde veranlasst. Ich hatte die Möglichkeit, einen Anwalt zu bestellen (!), entschied mich aber für die schnelle Lösung. Sonst wäre ich noch am Abend hier gewesen. Also liess ich auch das über mich ergehen.

Schliesslich musste auch Miss officer einsehen, dass da nichts zu „holen“ war. Dann brachte sie mich auf die Migrationsbehörde. Dort hatte ich dann ein Gespräch mit einer kleinen Dicken. Die war jetzt endlich freundlich. Aber alles wollte sie wissen. Der Kontostand der Kreditkarten wurde überprüft. Ich verwies sie auch auf meine Website und den Blog, damit sie wusste, was mich eigentlich hierher trieb. Ich habe zu allem gute Miene gemacht. Denn ich musste ohnehin bis 14 h warten, um mich im Hotel einzuchecken.

Um 4 h war ich angekommen, um 8 h war ich dann wieder ein „freier Mann“, mit einem Dreimonate-Visum im Pass. Und eine „nette“ Erfahrung reicher. Ich habe das dann weggesteckt, wollte die drei Wochen Aufenthalt in diesem Land nicht mit Wutgefühlen verbringen. Die Zollbeamten, das waren ja nicht die Neuseeländer/-innen. Die taten einfach ihren Job  …

Trotzdem musste ich meinen ursprünglichen Plan ändern. Wegen dem Wetter. Falsche Jahreszeit erwischt. Ich wollte mir nämlich einen Wagen mieten (unglaublich günstig!) und mit diesem gemütlich von Nord nach Süden fahren. Von einer schönen Küste zur andern, von einem Vulkan zum nächsten, ein bisschen durch die Neuseeländisch Alpen kurven und im Wagen schlafen. Aber dieses Programm musste ich streichen. Ich konzentrierte mich auf drei Städte und wählte Bus und Bahn als Transportmittel.

Es war spannend! – Bis bald, das nächste Mal aus Sydney/Australien. Noch ein paar Bilder aus Christchurch:P1030374 P1030387 P1030390 P1030411 P1030422 P1030424x P1030435x

 

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